Asche, die wir auf den Straßen oder in der Kirche empfangen:
Asche, aus der wir sind, und Asche, zu der wir werden.
Alpha und Omega.
Asche also, die wir sind.

Wer Asche ist: Dieser Mensch hat vor allem eines verloren (oder nie besessen: Die Heiligen also der vergangenen und auch der heutigen Tage): Seine oder ihre Souveränität. Die Macht über sich selbst. Und die Macht über andere.
Oder auch: Asche ist der Mensch so, wie er aus der Hand Gottes kommt.
Sie widerspricht und widersteht dem Ruf der Macht, der Verführung des Managements.
Auch dem taktischen Geschick.

Asche, die wir empfangen und die wir sind, ist dem Leben kein Widerspruch. So, wie es das Sterben ja auch nicht ist.
Asche, die wir empfangen und die wir sind, ist des Lebens – vielleicht – tiefstes Geheimnis. Von dem aber gesprochen werden kann. Und gesprochen werden muss.
Klar und deutlich gesprochen werden kann und gesprochen werden muss, ohne Kompromiss.
Der hier ein stets fauler wäre: Ein fauler Kompromiss und geboren aus der Faulheit, aus der Bequemlichkeit des ‚Lieber-mal-so-weiter‘. Das nicht nur bequem, sondern sich seiner (eigenen) Sache auch ziemlich sicher ist: Sicher der Umstände, die ihm zugeneigt sind und günstig sein mögen.

Daher und stattdessen kommen Christ:innen heute auf den Straßen oder in den Kirchen zusammen: Nicht, um die Asche zu betrauern, sondern um sie zu feiern. Die Asche, die wir sind. Und die Asche, die wir empfangen.
Weshalb sie, die sie nun zu fasten beginnen, ein Lächeln auf ihrem Gesicht tragen und ein Lachen. Und das Festtagsgewandt angelegt haben.
Kein Trübsinn und kein Trauergram.
Und keine Bescheidenheit und keine Demut, die nach Außen sich kehrten. Um dort hochmütig zu sein und stolz.

Als tiefstes Geheimnis des Lebens spricht die Asche also auch von dem, was der Mensch nicht ist und nicht sein darf: Der Souverän. Die Herrschermacht.
Und nicht Manager:in im eigenen Tun und Sein. Noch Manager:in im Tun und Sein anderer. Und keine Isolationskapsel.
Und kein permanentes (und auch kein – vorgeblich bescheiden – permanent verschwiegenes, verstecktes, unter den Teppich gekehrtes) „Ich bin“.
Also auch und schon gar nicht ein permanentes „Ich bin im Recht und nehme es in Anspruch“. Auf das zu berufen zur diabolischen Logik moderner Zeitgeistigkeit geworden ist.

Stattdessen: Mensch sein aus Asche inmitten von Menschen, die aus Asche sind. Zu der wir alle werden.

Das tiefste Geheimnis des Lebens: Der menschliche Mensch.